Was ist Legasthenie?
- Schwächen in der phonologischen Bewusstheit/Lautwahrnehmung.
- Schwächen mehrere Laute/Buchstaben zu einem Wort zusammenzulauten.
- Schwierigkeiten, die einzelnen Laute aus einem Wort "herauszuhören".
- Sehr langsames Lesetempo.
- Häufiges Verlesen besonders von längeren Wörtern.
- Häufige (!) Rechtschreibfehler egal welcher Art.
- Auch geübte Wörter werden immer wieder falsch geschrieben.
- Inkonsistente Rechtschreibfehler (d.h. ein Wort kann dreimal anders geschrieben werden, dazwischen auch mal richtig).
Was ist Legasthenie nicht?
- Buchstaben verdreht schreiben (z.B. nur Verwechslung von b/d).
- Spezielle "Legasthenie-Fehler".
- Probleme beim Hören, Sehen, in der Motorik.
- Intelligenzproblem.
- Aufmerksamkeitsproblem.
- Faulheit.
Komorbiditäten sind häufig - Zusätzliche Entwicklungsstörungen können sein:
- AHDS, Aufmerksamkeitsdefizite
- Lese-/Rechtschreibstörung (Legasthenie)
- Sprachentwicklungsstörungen
- Angststörungen oder andere psychische Belastungen
Begriffe wie Lesestörung/Leseschwäche bzw. Rechtschreibstörung/Rechtschreibschwäche/ Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten etc. sind gleichzusetzen mit dem Begriff der Legsthenie. Unterschiede bestehen im Leistungsprofil sowie dem Ausprägungsgrad - aber es gibt keinen Unterschied im Förderansatz (individuell-symptomorientiert - evidenzbasiert).
Definition "Lesestörung" lt. ICD-11 (WHO): " Eine Lernentwicklungsstörung mit Lesebeeinträchtigung ist gekennzeichnet durch erhebliche und anhaltende Schwierigkeiten beim Erlernen akademischer Fähigkeiten im Zusammenhang mit dem Lesen, wie z. B. Genauigkeit beim Lesen von Wörtern, Leseflüssigkeit und Leseverständnis. [....]."
Definition "(Recht)Schreibstörung" lt. ICD-11 (WHO): "Eine Lernentwicklungsstörung mit Beeinträchtigung im schriftlichen Ausdruck ist gekennzeichnet durch erhebliche und anhaltende Schwierigkeiten beim Erlernen akademischer Fähigkeiten im Zusammenhang mit dem Schreiben, wie z. B. korrekte Rechtschreibung, korrekte Grammatik und Zeichensetzung sowie Organisation und Kohärenz der schriftlichen Gedanken."
Diagnosen lt. ICD-10 bzw. 11 (WHO) darf nur ein Klinischer Psychologe oder Arzt stellen.